Handwerker – beste Zukunftsperspektiven für Menschen, die zupacken können

Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen akademischen Weg und beginnen ein Studium. Geradezu paradox hat sich hier eine Lücke aufgetan, die Arbeitgeber aus den unterschiedlichsten Handwerksbetrieben in Personalprobleme bringt. Etliche Ausbildungsstellen sind nicht besetzt, dabei gibt es reichlich zu tun. Und die Chancen für Handwerker, sich mit einer fundierten Ausbildung einen angenehmen Lebensunterhalt zu sichern, sind immens. Handwerker sind wie der Mittelstand eine der wichtigsten Stützen der bundesdeutschen Wirtschaft. Und sie haben beste Verdienstaussichten: Spätestens seit Einführung des Mindestlohns mitsamt dem Entsendegesetz ist dem grenzüberschreitenden Lohndumping ein Riegel vorgeschoben worden. Die Branche boomt und floriert, ein Ende des Aufwärtstrends nicht absehbar.

Die Nachfrage wird definitiv kontinuierlich steigen

Die Gründe, weshalb das Handwerk in den unterschiedlichsten Segmenten floriert, sind kaum an einer Hand zu benennen. Aber ganz vorne könnte man sagen: Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Themen der Zukunft spielen Handwerken in die Hände wie selten zuvor. In die Energiewende werden viele Milliarden fließen. Häuser sollen nicht nur künftig energiesparend erbaut werden. Bestandsimmobilien werden saniert. Der Reaktion auf und der Umgang mit dem Klimawandel stellt hohe Anforderungen. Für Handwerker und Handwerksbetriebe ist das ein riesiger Fundus an nicht enden wollender Arbeit. Halte man sich solche Zahlen vor Augen, wie die Erneuerung der Heizungsanlagen, können die Augen nur noch verblüfft staunen. In Deutschland stehen etwa zehn Millionen Heizungsanlagen, die bis 2020 modernisiert werden müssen. Installation, Wartung, energieeffiziente Optimierung – all das muss und wird durchgeführt werden. Dafür werden qualifizierte Handwerker benötigt wie schon lange nicht mehr.

Endlose Betätigungsmöglichkeiten im Handwerk

Viele weitere zukunftsweisende Entwicklungen sichern den „goldenen Handwerksboden“ zusätzlich. Im Lifestyle-Trend der Gesellschaft liegt es, sich individuelle, personalisierte Produkte herstellen zu lassen. Von kleinsten Einrichtungsaccessoires bis zu Möbeln und vielen weiteren Artikel ist eines klar: Die müssen zunächst mal produziert werden. Und die maschinengestützte Serienfertigung hat hier keine Chance. Besonders gefragt und auch im internationalen Kontext wettbewerbsfähig sind die Handwerksberufe, in denen spezielle Kenntnisse nötig sind. Hochdrucktechnik, Sicherheitstechnik, Umwelttechnik und alternative Energiegewinnung sorgt dafür, dass die Arbeitnehmer, um es mal leger auszudrücken, für die nächsten 50 Jahre ausgebucht sind. Die Betätigungsfelder sind riesengroß – vom Elektriker bis zum Orthopädiemechaniker, vom Gebäudereiniger (auch das ist ein Handwerksberuf) bis zum Schlosser oder Industriemechaniker. Besonders gut wird übrigens im Stahlhochbau bezahlt.

Die Zufriedenheit steckt im Namen: „Hand“-Werk

Das Ausschlaggebende ist und bleibt, dass Handwerker eigenhändig Dinge erschaffen, installieren, erbauen. Es gibt schlichtweg ein gutes Gefühl, wenn am Ende des Arbeitstages ein konkretes Ergebnis zu sehen ist. Etwas, das funktioniert, das man anfassen und benutzen kann, etwas, das für lange Zeit bleibt. Indes Werbekauflaute und Marketingspezialisten Kampagnen starten und auf einen Verkaufserfolg hoffen können, sieht der Maurer, wie ein Haus entsteht, Stein für Stein. Während Bankkaufleute oder Buchhalter Zahlen verwalten, zu denen kein direkter Bezug besteht, macht ein Fliesenleger das Haus attraktiv und funktionstüchtig. Der Dachdecker sorgt dafür, dass es wind- und wetterfest ist. Der konkrete Nutzen steht im Mittelpunkt.

Ausbildung und Weiterbildung

Die Ausbildungsinhalte in deutschen Handwerksberufen sind festgeschrieben; die Ausbildung wird „überwacht“ von und abgelegt vor der Handwerkskammer. Für die allermeisten Sparten und Jobprofile ist ein Realschulabschluss wünschenswert, aber keinesfalls Pflichtvoraussetzung. Auch ein ganz normaler Hauptschulabschluss ist kein Ausschlusskriterium. Angenehm sind auch die Weiterbindungsmöglichkeiten. Nachdem man eine Zeit lang als Geselle gearbeitet hat, kann man bei entsprechender Eignung die Fortbildung zum Meister machen, was sich auch in der Verantwortung und im Portemonnaie zeigt. Auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sollten Bewerber sich darüber klarwerden, mit welchen Materialien sie am liebsten hantieren. Denn das ist in diesem Metier eine durchaus wichtige Wahl. Wer lieber mit Holz arbeitet, fühlt sich in der Metallindustrie vielleicht nicht so wohl – und natürlich umgekehrt. Zu Stoffen und Materialien haben wir Menschen eine ganz besondere Beziehung. Auch sollte man sich fragen, ob man lieber grobe oder filigrane Arbeiten ausführen möchte. Die körperlichen Belastungen sind in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel niedriger geworden. Auch das wurde erst durch Geräte möglich, die von Handwerkern gebaut worden sind.

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