Die Attribute für den perfekten Mitarbeiter – Charakter, Kompetenz und No-gos

Sie haben den Job bekommen, herzlichen Glückwunsch. Und jetzt wollen und sollen Sie ihn auch behalten, gerne auch die nächste Karrierestufe einläuten. Dafür müssen Sie sich beweisen, soviel ist mal sicher. Und das auf den unterschiedlichsten Ebenen und Tag für Tag. Sie leben bzw. arbeiten nicht auf einer verlassenen Insel; zwangsläufig stehen Sie jeden Tag unter Beobachtung. Mal mehr, mal weniger, mal im Blickfeld der Kollegen, mal aus der Perspektive der Vorgesetzten. Was sind die Eigenschaften und Verhaltensweisen mit denen Sie sich als perfekter Mitarbeiter empfehlen?

Kommunikation und Kernkompetenz als oberste Maxime

Dass Sie über Fachwissen verfügen und das im Alltagsgeschäft umsetzen, ist eine Selbstverständlichkeit. Ansonsten hätten Sie den Arbeitsplatz nicht erhalten oder sich gleich in der Probezeit wieder verabschieden können. Unbedingt wichtig ist es allerdings auch, die eigenen Arbeitsergebnisse zu kommunizieren. Keinesfalls, um sich selbst auf die Schulter zu klopfen und das eigene Konterfei als Mitarbeiter des Monats an die Wand zu kleben. Sie sorgen damit für durchlässige Arbeitsabläufe. Sie vermitteln den Kollegen und Vorgesetzten, in welchem Status sich das jeweilige Projekt befindet und an welchen Stellschrauben im nächsten Stepp gedreht werden kann.

Kreative Ideen für innovative Projekte entwickeln

Immer wieder werden Ihnen Ideen in den Sinn kommen, wie sich Arbeitsprozesse, Produkte oder Dienstleistungen optimieren oder gar neu entwickeln lassen. Solche Geistesblitze sind pures Kapital. Lassen Sie die nicht einfach im Gedächtnis verpuffen. Posaunen Sie die möglichen Modifikationen jedoch auch nicht einfach im „Daniela-Katzenberge-Modus“ heraus. Treffen Sie den falschen Augenblick, stoßen Sie ganz automatisch auf Ablehnung. Mitten im routinierten Arbeitsablauf macht es wenig Sinn, ihn infrage zu stellen und Verwirrung zu stiften. Alles hat seine Zeit. Also schreiben Sie sich Ihre Gedanken stichpunktartig auf oder sprechen Sie auf ein Diktiergerät oder den Recorder im Smartphone. Und dann warten Sie auf einen ruhigen Moment und präsentieren die Verbesserungsvorschläge den Kollegen und den Vorgesetzten. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird nicht jede fixe Idee umgesetzt; die eine oder andere aber doch. Und jeder bemerkt Ihr Engagement.

Neugierde und Wissensdurst

Identifikation mit dem Unternehmen ist unmittelbar spürbar. Das darf aber nicht oberflächlich sein und kann nur dann funktionieren, wenn Sie über möglichst viele Betriebsteile informiert sind. Neugierde ist positiv, wenngleich man das in der Kindheit vollkommen anders gelernt hat. Zeigen Sie sich interessiert für alles und jeden. Erst wenn Sie die komplexen Zusammenhänge der Firma wirklich verstehen, wenn sie wissen, wer wann, wofür und weshalb verantwortlich ist und den Kopf hinhalten muss. Erst dann bekommen Sie eine Übersicht, die Ihnen selbst verantwortliche Entscheidungen ermöglicht. Um es plakativ auszudrücken: Wenn Mitarbeiter X im Südflügel der Produktionshalle nicht weiß, unter welchem Druck der Vertriebsmitarbeiter in der dritten Etage sitzt, zieht er womöglich ein anderes Bauteil vor, weil es ihm dringlicher erscheint. Schon qualmt die Atmosphäre, und der Südflügel-Mitarbeiter rauft sich unwissend die Haare. Analog lässt sich das auf sämtliche Unternehmensprozesse runterbrechen. Der ideale Mitarbeiter sind Sie, wenn Sie es schaffen, als Brücke der Wertschöpfungskette zu agieren.

Verantwortung als sei es Ihr eigenes Unternehmen

Gehen Sie shoppen, haben Sie immer das eigene Portemonnaie im Blick. Sie wissen exakt, was Sie sich leisten können und wollen und gehen verantwortlich mit dem persönlichen Budget um. Exakt auf die gleiche Weise sollten Sie sich im Sinne des Unternehmens verhalten. Gehen Sie nicht unachtsam mit Material um, weil Sie selbst es nicht aus eigener Tasche bezahlt haben. Stellen Sie sich vor, der Betrieb wäre Ihr eigener und fällen Sie Entscheidungen in Ihrem Ressort nur nach ausführlicher Abwägung von Kosten und Nutzen. Fragen Sie sich, wie Ihre Vorgesetzten oder die Firmeninhaber sich verhalten würden. Nicht jede Entscheidung muss richtig sein. Aber sie müssen jede einzelne davon nachvollziehbar begründen können.

Faktisch und dynamisch – freundlich und konsequent

Stellen Sie immer die Sache selbst in den Vordergrund; es geht im Unternehmen um die Umsetzung gemeinsamer Ziele und keinesfalls um persönliche Animositäten. Bleiben Sie also bei Gesprächen mit Kollegen und auch Kunden immer bei den Fakten. Dabei lassen Sie es an Überzeugungskraft und Dynamik nicht fehlen. Schließlich sind Sie überzeugt von dem speziellen Angebot. Und wenn mal gerade nicht, dann wissen Sie das gekonnt zu überspielen. Seien Sie dabei immer freundlich und höflich, selbst bei Reklamationen oder Differenzen. Zugleich bleiben Sie offen für Gegenargumente, aber gleichermaßen konsequent. Nur Arbeitnehmer, die sich nicht bei der kleinsten Böe den Wind aus den Segeln nehmen lassen, sind eine verlässliche Größe. Sobald die nächste Stufe auf der Karriereleiter frei wird, ist vermutlich schon Ihr Name eingraviert.

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