Grundsätzlich ist ein Trainee-Programm dafür gedacht, Hochschulabsolventen sukzessive und zielgerichtet in die Firmenstruktur zu integrieren – und das mit Fokus auf künftige Aufgaben auf Managementebene. Die Firmen investieren damit in die eigene Zukunft und die der Trainees zugleich. Zumal der Begriff „Trainee-Programm“ nicht geschützt ist und es keine berufsrechtlichen Vorgaben dafür gibt, finden sich Programme mit unterschiedlichster Qualität. So ganz neu ist diese „andere“ Art des Berufseinstiegs nicht, es ist eben auch immenser Spielraum vorhanden. Was sind die Anzeichen, die ein gutes Trainee-Programm ausmachen?
Halte man sich vor Augen, dass ein Traineeprogramm nichts mit der Suche nach einer billigen Arbeitskraft wie beispielsweise bei einem Praktikum oder einem Volontariat zu tun hat, sondern eine hohe Investition für das Unternehmen ist, wird eines der wichtigsten Kriterien schnell deutlich: Am Ende der Zeit sollte die Festanstellung stehen. Obschon beide Seiten – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – sich in dieser Zeit noch gegenseitig beschnuppern und feststellen können, ob sie wirklich zueinander passen, sollte es unbedingt das erklärte Ziel sein. Im Trainee-Vertrag wird das nicht festgelegt. Schließlich weiß kein Mensch, was sich in der Realität entwickelt. Aber die Unternehmen werben mit Übernahmequoten und auch die können dem Trainee bereits ein gutes Gefühl vermitteln.
Üblich ist, dass Trainees fair entlohnt werden. Zumal sie sich gewissermaßen noch im Ausbildungsmodus befinden, pendeln sich die Gehälter zumeist leicht unter denen der „normalen“ Einsteiger ein. Dennoch bewegen sich – je nach Größenordnung des Unternehmens und der jeweiligen Branche – die Zahlen bei guten Traineeprogrammen im Bereich zwischen 30.000 und 60.000 Euro jährlich. Mit dieser Gehaltsgröße können die einstigen Studenten bereits relativ vernünftig leben, wobei für die – hoffentlich – anschließende Festanstellung noch Luft nach oben bleibt.
Möglichst sämtliche Abteilungen sollen innerhalb eines Trainee-Programms durchlaufen werden, um den Trainees die besondere Weitsicht in die Strukturen zu ermöglichen. Damit das nicht willkürlich verläuft, sollten ausgearbeitet Konzepte vorhanden sein, die den Rahmen festlegen und eine Orientierung ermöglichen. Von diesen Strukturen lässt sich bei Bedarf noch immer situativ bedingt abweichen. Keinesfalls sollte die Sache – von beiden Seiten – ohne wirkliches Konzept angegangen werden. Dazu gehört das zeitlich angedachte Durchlaufen der Abteilungen mit den jeweiligen Tätigkeitsbeschreibungen. Hinzu kommen die Schulungsangebote zu den Soft Skills und weitere Komponenten nach dem Baukastenprinzip.
Ein weiteres Qualitätsmerkmal eines Traineeprogramms können die vorgesehenen Auslandsaufenthalte sein. Gerade bei Großkonzernen, die mit Auslandsfilialen arbeiten, bietet sich das an. Die zunehmende Globalisierung und die Digitalisierung der Wirtschaftswelt machen die Kenntnisse der ausländischen Unternehmensphilosophien zu einem immanenten Wettbewerbsvorteil. Den Trainees sollte unbedingt die Möglichkeit gegeben werden, hier ihre Erfahrungen zu machen – so die Firmenstruktur das hergibt.
Ausschlaggebend für die Sinnhaftigkeit des Trainee-Programms ist auch, wie optimal und durch wen die Unterstützung und Betreuung erfolgt. Sobald man sich in den jeweiligen Abteilungen befindet, werden das die Abteilungsleiter übernehmen. Übergeordnet sollte ein Mentor zur Verfügung stehen, der jederzeit als Ansprechpartner fungieren wird.
Bei einem Traineeprogramm geht es nicht ausschließlich um die Praxis, wenngleich sie den höchsten Anteil daran bildet. Zugleich sollte die Möglichkeit gegeben sein, unterschiedlichste Seminare zu besuchen, die sich ebenfalls auf die individuelle Entwicklung auswirken können. Ein Trainee wird erst dann zum weitsichtigen Allrounder, wenn innerhalb dieser Zeit möglichst viele Bereiche umfassend abgedeckt und gefördert werden.
Die für das Trainee-Programm veranschlagte Zeit sollte für beide Seiten realistisch sein. Usus sind Zeiträume zwischen 6 und 24 Monaten. Leicht nachvollziehbar ist, dass sich in zu kurzen Zeiträumen die erwünschten Erfolge nicht erzielen lassen. Auf der Kehrseite der Medaille steht, dass mittelgroße Firmen mit wenigen Abteilungen kaum genügend Stationen bieten können, mit denen sich der Trainee-Zeitraum endlos ausweiten und mit Sinnhaftigkeit füllen lässt. Denn schließlich soll am Ende des Einstiegs der echte Einstieg stehen. Die Dauer muss also erklärbar und definierbar sein.
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