Das „C“ mit dem sich so mancher Job schmückt, ist ein Anglizismus, der hierzulande schon längst eingedeutscht ist. Allerdings bei vielen nur im Sprachgebrauch. Was steckt denn wirklich hinter den Gebrüdern Controlling, Consultant und Coaching. Sind das wirklich neue Berufsbezeichnungen oder versteckt sich dahinter Bekanntes, das lediglich durch eine neue Bezeichnung Lifestyle-konform aufgepimpt wird? Hier ein paar kurze Erläuterungen für die persönliche Ausbildungs- oder Jobentscheidung:
Controlling – Zahlen, Daten, Fakten und Entscheidungshilfen
Nein, Controlling bedeutet nicht, den Kollegen permanent über die Schulter zu gaffen und sie bei den kleinsten Anzeichen von Unkonzentriertheit beim Vorgesetzten zu verpfeifen. Ganz im Gegenteil. Controlling ist – speziell bei Großkonzernen und mittelgroßen Unternehmen – ein wichtiges Instrument für die finanzielle und unternehmerische Betriebsplanung. Ohne stimmige Kennzahlen sind keine fundierten Entscheidungen möglich. Die sind aber zwingende Grundlage für die funktionierenden internen und externen Abläufe. Es geht um Planung und Planbarkeit; es geht darum, mögliche oder notwendige Investitionen mit Fakten zu untermauern. Für jeden Betrieb ist es genauso existenzgefährdend, eine Investition zum falschen Zeitpunkt zu tätigen, wie im passenden Augenblick darauf zu verzichten. Die Zahlen dafür liefern die Controller. Sie sollen der Führungsebene auf methodischer Basis Informationen und Wirtschaftlichkeitsberechnungen für die betriebswirtschaftlichen Entscheidungen liefern. Der Berufsstand hat sich in den vergangenen Jahrzehnten neu definiert. Zunächst waren die Controller ausschließlich Buchhalter, die sich um das Steuerwesen der Unternehmen kümmerten. Gerade im Zuge der Digitalisierung wurde erkannt, wie sich mit dieser Themenbezogenheit weitere Mechanismen entwickeln lassen. In der Realität sind die Controller häufig mit mehreren Aufgaben betraut. Stellenangebote finden sich beispielsweise als Manager Unternehmens- und Beteiligungscontrolling, Produktions- und Prozesscontroller, als Financial Controller oder im Vertriebscontrolling. Auch wieder alles englisch. So ist die Visitenkartenwelt nun mal.
Consultants – die externen Berater mit BWL-Know-how
Die Übersetzung dieses Wortes sagt schon vieles über den Beruf selbst aus. Die Consultants „konsultieren“, sie besuchen das jeweilige Unternehmen, um zu analysieren und zu beraten. Im näheren Sinne sind es also Unternehmensberater. Aber ganz ehrlich: Erstens hören sie den Begriff Berater nicht so gerne und zweitens klingt Consultant auch viel besser. Die Consultants informieren sich umfassend über den Ist-Zustand des jeweiligen Unternehmens und liefern basierend auf den unterschiedlichsten Kennzahlen Entscheidungshilfen. Sie sehen die Firma im gesamtwirtschaftlichen und auch internationalen Kontext, optimieren interne Strukturen. Die meisten Consultants verfügen außer dem betriebswirtschaftlichen Studium auch über Auslandserfahrung, wodurch ihnen ein breiterer Blickwinkel ermöglicht wird. Renommierte Consultingfirmen beraten börsennotierte Konzerne und sind nicht von jedem unbedingt gern gesehen. Schließlich sind sie zuweilen auch Überbringer unangenehmer Nachrichten und können beispielsweise für einen Stellenabbau im Unternehmen plädieren. Ist die Firma allerdings bereits angeschlagen, können durch derartige Entscheidungen die verbleibenden Arbeitsplätze konsolidiert werden. Zugebenermaßen sind solche Konstellationen oftmals die Spitze des Eisbergs. Grundsätzlich geht es um Optimierung der Strukturen und da findet sich immer ein passendes Stellrad. Consultants finden Stellen im Projektsupport, im Bereich der Datenanalyse, als Personalberater und in vielen weiteren Bereichern.
Coaching – Wissensvermittlung mit Entertainmentfaktor
Auch die Coaches kommen von außen und sind höchst selten beim Unternehmen selbst angestellt. Sie haben eine vollkommen andere Funktion als die Controller oder Consultants. Hier geht es wirklich um das operative Geschäft und die Wissensvermittlung an die Mitarbeiter auf unterschiedlichsten Hierarchieebenen. So vielfältig wie die Möglichkeiten, mit denen man sich im Job fachlich oder kommunikativ verbessern kann, sind die Angebote der Coaching-Unternehmen. So führen beispielsweise Soft- oder Hardware-Anbieter spezielle Trainings in den jeweiligen Firmen durch, bei denen die Möglichkeiten der Menüführung erklärt wird. In Vertriebsabteilungen werden die Außendienstmitarbeiter geschult, um durch optimierte Gesprächsführung und Eigendarstellung die Verkaufserfolge zu steigern. Gesundheits-Coaches geben Tipps zur gesunden Lebensführung und vieles mehr. Wirklich geschützt ist dieser Begriff nicht; es handelt sich um Trainer, die ihr spezielles Fachwissen durch Zertifikate oder mit entsprechenden Referenzen belegen können. Häufig sind die Grenzen zu den Aufgaben von Consultants fließend. Stellen finden sich beispielsweise als Coaching-Spezialist im Customer Service, im Vertriebscoaching oder für den Direktvertrieb.
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