Wie sieht der ideale Arbeitsplatz aus; welches ist der ideale Arbeitgeber, wir bewirbt man sich optimal – alles Fragen, die sich bereits vor dem Anritt des neuen Arbeitsplatzes stellen. Alles nachvollziehbar und verständlich. Spätestens aber, sobald die Arbeitsroutine beginnt, sollte man ab und an vor der eigenen Haustür kehren und sich fragen, wie angemessen man sich verhält. Stimmen die Arbeitsleistung, die Kollegialität, die Kommunikation? Die Eigendarstellung sorgt für den berühmten Spiegel-Effekt. Wie man in den Spiegel hineinruft, so schallt es zurück – oder so ähnlich. Ein paar selbstkontrollierende Aspekte für das Wohlgefühl am Arbeitsplatz:
Jedem sollte bewusst sein, dass ein Unternehmen das Ergebnis einer Gesamtleistung im Alltagsgeschäft ist. Das will sagen, jeder, absolut jeder hat seine speziellen Aufgaben und Funktionen. Nur wenn ein Zahnrad perfekt ins andere greift, läuft der Motor rund. Lehnen Sie sich selbstgefällig zurück und schaffen deshalb die Ihnen aufgetragenen Aufgaben nicht, bedeutet das zwangsläufig Mehrarbeit und Arbeitsverzug für Ihre Kollegen. Mag man sich auch nicht als seelenlose Maschine fühlen; Fakt bleibt dennoch, am wertvollsten sind Sie für Ihre Kollegen, wenn Sie ganz simpel und ohne permanente Rückfragen Ihre Arbeit erledigen. Schaffen Sie es darüber hinaus auch noch, den Kollegen Arbeit abzunehmen oder ihnen im entscheidenden Moment den Rücken freizuhalten, ist die Basis der Gemeinsamkeit gesichert.
Es gibt Menschen, die zuverlässig, aber stumpf immer wieder dieselben, monotonen Tätigkeiten erledigen, ohne zu reflektieren oder über Veränderungen nachzudenken. Gut und schön, in vielen Fällen ließen die sich durch eine Maschine austauschen. Was einen Arbeitnehmer viel interessanter macht, ist die Kreativität, mit der Abläufe optimiert werden können. Das kann dem Job neue Impulse geben, zugleich begeben Sie sich damit auf eine vollkommen andere Ebene. Die Arbeit läuft, okay, immer her damit; das ist Ihr selbstverständliches Handwerkszeug. Was Sie auszeichnet, ist allerdings diese positive und ansteckende Neugierde, der Wunsch nach positiver Veränderung.
Menschlichkeit hat auch mit persönlichem Wohlbefinden zu tun. Und das ist bekanntlich nicht jeden Tag auf freudestrahlender Höhe. Gerade im Kollegium sollte das aber nicht in missgelaunte Stimmungskurven ausarten. Kein Grund, Ihre Persönlichkeit an der Stechuhr für die Arbeitsstunden abzulegen. Aber letztlich sind Befindlichkeiten hier fehl am Platz und die Kollegen können schon gar nichts dafür. Ebenso klar ist allerdings auch, dass man nicht alle häuslichen oder privaten Probleme unterdrücken und in sich hineinfressen kann. Wenn es zu schlimm wird, sollten Sie Ihre nächsten Kollegen informieren, damit die vorgewarnt sind und damit umgehen können. Allzu private Details brauchen dabei nicht benannt werden, aber ein „Sorry, nicht wundern, mir geht’s heute nicht so gut“ kann hilfreich sein. Die Situation wird unmittelbar entspannt. Eine Eskalation oder einen dauerhaften Knick im kollegialen Verhältnis wird es nicht geben.
Ein vielzitiertes Wort, das jedoch gleich mehrere Facetten hat: Sie sollten unbedingt und immer loyal sein – und das keinesfalls nur dem Unternehmen oder dem Chef gegenüber, sondern gegenüber Ihren Kollegen. Oftmals ist das viel wichtiger. Der direkte Mitarbeiter schafft aus irgendwelchen Gründen sein Arbeitspensum nicht? Helfen Sie ihm oder ihr! Die Kollegin hat einen Fehler gemacht, der ausgebügelt werden muss? Kein Problem, das schaffen Sie gemeinsam. Und zwar ohne sich ein heroisches Schulterklopfen abzuholen, das jemals zum Thema zu machen oder sogar in die Chef-Etage zu tragen. Sie können davon ausgehen, dass die Anderen Ihnen in Zukunft mit Respekt und vor allem mit der gleichen Fairness begegnen werden.
Indes Sie im Job selbst mit absoluter Kompetenz punkten, kann das den Mitarbeitern durchaus sauer aufstoßen. Nämlich dann, wenn Sie Ihr Können immer wieder zur Schau tragen und keine Gelegenheit auslassen, sich damit zu produzieren. Exakt diese unnütze Charaktereigenschaft kann Sie vollkommen ins Abseits stellen. Leicht verständlich wird das, wenn Sie die Situation auf den sprichwörtlichen Kopf stellen. Was würden Sie sich von jemanden wünschen, der in speziellen Punkten über mehr Fachwissen verfügt als Sie selbst? Vermutlich, dass er Ihnen einfach hilft und ohne Selbstbeweihräucherung erklärt, wie Sie die Problemstellung beim nächsten Mal selbst in den Griff kriegen. Wer sein Fachwissen selbstlos in den Dienst der Allgemeinheit stellt, ist eindeutig der perfekte Kollege.
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