Schlechte Zeugnisnoten haben etwas Entwaffnendes und Entgültiges: Sie sind vorhanden, aus welchem Grund auch immer, und lassen sich nicht vertuschen. Wer sich bereits länger im Berufsleben befindet und den Job wechseln möchte, profitiert davon, dass die Noten der Schulzeit eigentlich nicht mehr relevant sind. Was zählt, ist die Aktualität. Der Status, den Sie sich bis jetzt erarbeitet haben. Für diejenigen, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, und für Berufseinsteiger nach dem Studium sieht das – leider – vollkommen anders aus. Die müssen beim Vorstellungsgespräch die richtigen Argumente in der Tasche haben und sinnvoll auf Nachfragen reagieren.
Die gute Nachricht vorweg: Personaler wissen ganz genau, dass die Bewerberinnen und Bewerber Menschen sind und keine Maschinen. Aus Erfahrung ist allen bewusst, dass jeder Mensch unterschiedlich durch die schulische Zeit geht und zahlreiche Einflüsse auch für abfallende Leistungen sorgen können. Die Personalverantwortlichen haben vielleicht selbst eigene Kinder; vor allem waren sie selbst mal jung. Schulmüdigkeit ist kein Fremdwort. Kinder und Jugendliche durchlaufen die unterschiedlichsten Phasen. Hat es schlechte Noten gehagelt, bedeutet das noch lange nicht, dass auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt keine Chancen mehr vorhanden sind. Weitaus wichtiger ist es, dass diese problematischen Phasen irgendwann abgeschlossen sind und die künftigen Auszubildenden den Ernst des Arbeitslebens erkannt haben. Das will sagen: Es muss eine positive Entwicklung erkennbar sein. Und die sollte mit der Einsicht verbunden sein, dass der Bewerber es exakt jetzt packen will.
Das Gleiche gilt für Studenten, die eben keine Top-Zensuren vorweisen können. Mit Ach und Krach haben Sie den Bachelor geschafft, zwischendurch möglicherweise noch ein, zwei Freisemester eingelegt. Die Abschlussarbeit hatte mehr so den „Na ja“-Charakter. Ganz sicher werden die Personaler in solchen Fällen genauer versuchen, die Gründe dafür herauszufinden – so man denn überhaupt zum Vorstellungsgespräch geladen wird. Von Studenten wird deutlich mehr Eigenverantwortung als von Realschülern oder Abiturienten verlangt. Letztlich ist es ja die Basis der universitären Ausbildung, egal ob an der Hochschule oder Fachhochschule, dass hier die Besten der Besten qualifiziert werden sollen. In der Realität sieht es allerdings heutzutage so aus, dass zahlreiche Studienabsolventen den Studiengang wechseln, um sich anderen Themen zu widmen, teilweise sogar mehrfach. Unter dem Strich entstehen dadurch Menschen, die weit über den fachspezifischen Tellerrand hinausblicken können. Auch das ist in den Personalabteilungen bekannt. Also steht die hoffnungsvolle Tatsache im Raum: Ob ein mittelmäßiger oder gar schlechter Abschluss der Jobsuche den Garaus macht oder nicht, ist immer ganz konkret von der zu besetzenden Stelle abhängig.
Sind Sie zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden, obwohl die schlechten Noten vorhanden sind, ist das eine unbedingte Chance, alles zum Positiven zu wenden. Dass die Fragen nach dem Warum kommen werden, ist geradezu eine Selbstverständlichkeit. Also können Sie sich darauf einstellen und vorbereiten. Jetzt muss ganz deutlich die Eigenverantwortung herausgearbeitet werden. Keine Schuld auf die Schultern der Anderen packen, der Eltern, der Geschwister, der Lehrer oder sonst wem. Nein, ganz im Gegenteil: Sie haben es erkannt, dass ausschließlich Sie und niemand anders dafür die Verantwortung trägt. Und – ganz wichtig – Sie haben es sich felsenfest vorgenommen, die Kurve zu kriegen und sich alles Erdenkliche anzueignen, was behilflich sein kann, dieses Ziel auch wirklich zu erreichen. Reagieren Sie auf Nachfragen zerknirscht bis gereizt, haben Sie verloren. Stellen Sie sich der Unterhaltung optimistisch, dynamisch und positiv, sieht das anders aus. Zeigen und erklären Sie, dass Sie sich darüber freuen, sich jetzt auf dem richtigen Weg zu befinden. Untermauern Sie das gerne mit dem Hinweis darauf, dass Sie – sogar abseits der Ausbildung – mit Kursen und Fortbildungen die vorhandenen Lücken schließen wollen. Ganz simpel gesagt: Geben Sie Ihrem Gesprächspartner ein gutes Gefühl. Mit den Hard Skills können Sie nicht punkten; die sind nicht in ausreichender Qualität vorhanden. Also müssen Sie mit den Soft Skills überzeugen – mit Ihrer Persönlichkeit. Und bleiben Sie dabei unbedingt ehrlich. Ehrlich zum Personal-Entscheider und ehrlich zu sich selbst. Diese Ehrlichkeit wird im Vorstellungsgespräch zu Ihrem größten Plus überhaupt.
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