Der wirklich wichtigste und ausschlaggebendste Aspekt einer Bewerbung ist, wie gut Sie zum Unternehmen passen und das Unternehmen zu Ihnen passt. So wie die bittere Weisheit stimmt, dass wirklich jeder Mensch auswechselbar ist, ist es auch Fakt, dass es viele Menschen gibt, die die gleichen Fähigkeiten wie Sie, möglicherweise sogar bessere Zeugnisse oder passendere Tätigkeitsnachweise haben. Die einzige Chance, die Sie unbedingt beim Schopf packen sollten, ist es, einen persönlichen Bezug herzustellen. Die Frage danach, warum Sie der ideale Bewerber für diesen Arbeitsplatz sind, beantwortet sich erst dann perfekt, wenn er wirklich deckungsgleich mit Ihrem Werdegang und Ihren Vorstellungen ist. Doch wie funktioniert das?
Nicht bis zur Schmerzgrenze verbiegen
Soviel vorweg: Versuchen Sie bei der Jobsuche gar nicht erst, sich übertrieben zu verbiegen. Sie bekommen möglichweisen einen leidlich passenden Arbeitsplatz. Aber Sie werden hier höchstwahrscheinlich mehr Zeit verbringen als bei Ihrer Familie. Die Möglichkeiten sollten also weitestgehend deckungsgleich mit Ihren persönlichen Vorstellungen sein. Nur was von vornherein zueinander passt, kann glücklich und zufrieden macht. Das bedeutet ganz unverblümt und vielleicht sogar unverschämt: Lügen Sie vor sich selbst und vor dem Unternehmen nicht alles schön. Aber wenn Sie wirklich Punkte haben, mit denen Sie einen persönlichen Bezug in der Bewerbung herstellen können, dann nutzen Sie die konsequent aus.
Zwischen allgemein und konkret
Noch oberflächlich ist es, dass selbstverständlich im Bewerbungsschreiben steht, weshalb Sie für sich die optimalen Entwicklungschancen bei eben diesem Arbeitgeber sehen. Sie haben eine technische Ausbildung oder ein Studium absolviert? Nun möchten Sie natürlich Ihre Fähigkeiten bei diesem Unternehmen vervollkommnen, dass für seine „marktführende Rolle, die innovativen Entwicklungen und die hochgradige Qualität“ bekannt ist. Sie haben sich ausgiebig darüber informiert und es ist ihr größtes Interesse, Teil des technologischen Fortschritts zu sein.
Kenntnis über den Arbeitgeber formulieren
Möglicherweise haben Sie einen regionalen Bezug zum Unternehmen. Es ist der größte Arbeitgeber am Ort. Sie haben sich von Anfang an in Schule, Ausbildung und Studium davon inspirieren lassen. Ihr Vater ist oder war bereits dort tätig und sie sind konsequent in seine Fußstapfen getreten, haben auch bereits vieles von ihm gelernt. All das gehört – in wenigen Worten und auf den prägnanten Punkt gebracht – in das Bewerbungsschreiben. Wenn Sie in der Universität bereits technische Projekte durchgeführt haben und die Ergebnisse maßgeblich geprägt haben, ist das ein Aushängschild, ein absolutes Muss für Ihre Bewerbungs-Visitenkarte.
Dem persönlichen Bezug größte Aufmerksamkeit widmen
Immer wieder wird der persönliche Bezug zum Unternehmen als verpflichtender Teil von Bewerbungsschreiben genannt. Auch im Bewerbungstraining in der Schule oder Berufsschule wird das so vermittelt. Wichtig ist es, das bleibt leider zuweilen auf der Strecke, dass hier große Kreativität gefragt ist. Abgeschriebene Pauschalfloskeln sind wahre Bewerbungskiller. Stellen Sie sich vor, Sie selbst müssten die hundertste Bewerbung mit immer denselben Sprüchen lesen. Der Papierkorb ist näher, als man denkt. Verpacken Sie also insbesondere den Unternehmensbezug in außergewöhnliche Wörter. Feilen Sie an diesem Absatz solange, bis er Ihnen persönlich wirklich gefällt. Lassen Sie Ihre Äußerungen von den Eltern, von Lehrern oder Freunden gegenlesen. Die Fragestellung: Bin das noch ich, der oder die da spricht? Spätestens im Vorstellungsgespräch müssen Sie sich Ihrer Ausdrucksweise stellen.
Auch der Telefonkontakt zählt
Übrigens: Einen ersten persönlichen Kontakt haben Sie vielleicht schon in einem Telefonat gehabt, als Sie sich nach dem richtigen Ansprechpartner für die Bewerbung erkundigt haben. Ganz klar, dass Sie sich den Namen der Person notiert haben, die so freundlich war, Ihnen die Kontaktdaten zu geben. Auch das ist ein Bezug, der in das Schreiben mit einfließt. Sie dokumentieren damit, dass es sich keinesfalls um eine Blindbewerbung handelt.
Und auch das will gesagt sein
Die Kunst liegt darin, es nicht zu übertreiben. Ausufernde oder gar anbiedernde Äußerungen sind unangebracht. Es geht um Fakten, Fakten, Fakten. Und die müssen prägnant in kurzer Form auf den Punkt gebracht werden. Verstehen Sie es wörtlich; betrachten Sie den persönlichen Bezug als Kunstwerk, allerdings eines, das nicht künstlich oder konstruiert klingen darf. Neben dem Lebenslauf und den Tätigkeitsnachweisen ist es der ausschlaggebende Punkt der Bewerbungsmappe schlechthin.
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