Wer am Anfang des Berufslebens steht, hat konkrete Wünsche und Vorstellungen davon, wie die Zukunft zwischen Job, Familie und Freizeit aussehen wird. Jedem ist bewusst: Der sichere und den eigenen Fähigkeiten entsprechende Arbeitsplatz ist die Grundvoraussetzung für ein zufriedenes Leben. Letztlich die finanzielle Basis, um die individuelle Lebensplanung auf solide Füße zu stellen. Die Karriereleiter will Stufe für Stufe erklommen werden. Dabei ist die Problematik die Vielzahl der Bewerber, mit denen Jobsuchende sich heutzutage messen müssen. Die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt ist groß. Je attraktiver und höher dotiert der jeweilige Job, umso umkämpfter ist er. Die gute Nachricht: Karriere lässt sich planen – ein dauerhafter und niemals endender Prozess, mit dem das Bewerber-Profil und der eigene Marktwert geschärft werden.
Stufenplan oberflächlich oder haargenau?
Üblicherweise wird für eine grobe Karriereplanung zunächst ein sogenannter Stufenplan entworfen. Darin führen Sie beispielsweise auf, welche Perspektiven der Einstiegsjob bietet, innerhalb welches Zeitraums Sie in die nächste Karrierestufe befördert werden oder den Job wechseln können. Außerdem skizzieren Sie, wann und wie Sie sich weiterbilden, Zusatzkompetenzen entwickeln usw. Bis zu diesem Stadium ist die Planung allerdings vage und wenig aussagekräftig. Der grobe Stufenplan sollte lediglich als Raster verstanden werden. Letztlich unterliegt die Arbeitswelt unablässigen Veränderungen, auf die starre Muster kaum die zielsicheren Antworten bieten können. Also wird auf Basis dieses Leitfadens eine detaillierte Planung entworfen. Die sollte – wie ein zielführendes Labyrinth oder ein Spinnnetz – Ausweichmöglichkeiten beinhalten und immer wieder angeglichen werden. Denn was in der Realität geschieht, wissen Sie erst dann, wenn es wirklich so weit ist.
Fachkompetenz mit permanenter Fortbildung optimieren
Bei der Karriereplanung muss die Fragestellung immer lauten: „Wie erreiche ich was?“ Und dafür ist die gesteigerte Fachkompetenz für den jeweiligen Job unabdingbar. Mit kontinuierlicher Fortbildung bereiten Sie sich aktiv auf anspruchsvollere Positionen vor. Sie nehmen – auch abseits des Berufsalltags – an so viel Fortbildungsmaßnahmen wie möglich teil; Sie besuchen Fachseminare, Coachings und Vorträge. Die Teilnahmebescheinigungen reichen Sie natürlich an die Personalabteilung weiter. Daraus entsteht der Synergieeffekt, mit der Ihr Stufenplan zur künftigen Realität werden kann: Sie sind fachlich bestens ausgebildet, haben die Nase vor den Mitbewerbern und signalisieren im Lebenslauf oder der Personalakte, dass Sie permanent am Ball sind.
Persönlichkeit und Soft-Skills entwickeln
Die nächste Karrierestufe stellt auch höhere und komplexere Anforderungen an die Persönlichkeit. Auch die sogenannten Soft-Skills lassen sich planen und rechtzeitig optimieren. Dazu gehören beispielsweise die Teamfähigkeit, die kommunikative Kompetenz, das selbstbewusste Auftreten und Durchsetzungsvermögen, empathisches Einfühlungsvermögen, sachliche Kritikfähigkeit, die analytischen Fähigkeiten und die Selbstdisziplin. Auch diese Aspekte fließen in den Karriereplan nach dem „Wenn/Dann“-Muster mit ein. Wie muss ich sein, damit ich dem erforderlichen Profil entspreche? Das Zauberwort an dieser Stelle heißt Selbstreflektion: Zunächst entwerfen Sie ein Punktesystem. Dann bewerten Sie sich mit dem ehrlichen Blick in den Spiegel in Intervallen immer wieder selbst und vergleichen, ob und wie Sie sich entwickelt haben.
Von Mitbewerbern abheben – rechtzeitig
Bereits während der Schulzeit haben sich die persönlichen Fähigkeiten und Interessensgebiete herauskristallisiert. Je nach Abschluss haben die einstigen Schüler sich anschließend für eine entsprechende Ausbildung beworben, für Trainee-Programme entschieden oder für das passende Studienfach immatrikuliert. Zwischen Ausbildungskollegen und Kommilitonen herrscht in den meisten Fällen freundschaftliche Atmosphäre. Man hat dasselbe Ziel vor Augen. Exakt darin liegt leider – bei aller Menschlichkeit – auch bereits die Schwierigkeit. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft. Der gute Kumpel in der Ausbildung ist zugleich Widersacher um die besten Positionen. Die nette Freundin, mit der gemeinsam für die nächste Klausur gepaukt wird, wird irgendwann eine Konkurrentin auf der Karriereleiter sein. Der langjährige Kollege hat genau wie Sie ein Interesse daran, Vorgesetzter zu werden. Darum gilt es, sich rechtzeitig abzuheben, um sich für die nächste Hierarchieebene zu empfehlen. Das verlangt nach kontinuierlicher Arbeit an sich selbst und wird im Karriereplan notiert.
Der wahre Nutzen der Karriereplanung
Es ist wie überall: Wie jeder Plan kann Ihr Karriereplan aufgehen oder nicht. Das will sagen: Es macht wenig Sinn, ihn vollkommen starr zu gestalten und krampfhaft zu verfolgen. Denn der in Wirklichkeit positive Effekt ist, dass Sie sich ständig verbessern werden und sich selbst definieren. Damit werden Sie bei der Jobsuche zum idealen Kandidaten für den aktuellen oder den nächsten Arbeitgeber. Der persönliche Marktwert wird sich mit diesem Konzept immens steigern. Und das Besondere: Nicht erst dann, wenn eine Stelle zufällig frei wird. Egal, was sich anbietet, Sie sind mit der Karriereplanung vorbereitet.
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